Stammtische
1.Mittwoch im Monat
Stammtisch im „Römer Pils Brunnnen"
ab 17 Uhr
2. Freitag im Monat "Landser Lunch"
Mittagsstammtisch wechselnder Ort
ab 12:30 Uhr
3. Mittwoch im Monat
Stammtisch im „Klaane Sachsenhäuser"'
ab 17 Uhr
1988 feierte die Altherrenvereinigung der Coburger Convents in Frankfurt am Main unter dem Vorsitz von Verbandsbruder (Vbr.) Dr. Jörg Kujaw, ihren 100. Geburtstag. Die akademische Feier fand in Räumen der Universität Frankfurt an der Bockenheimer Warte statt. Ein Ort, der trotz der bestehenden Spannungen zwischen studentischen Verbindungen und ihrer Universität doch auf Toleranz mit einem geduldeten Miteinander schließen ließ. Ein Zeitpunkt, der an die Ereignisse im Jahre 1888 erinnerte, zu dem erstmals aufgrund privater Initiative eine Zusammenkunft der im Rhein-Main-Gebiet ansässigen Alten Herren, die einer Landsmannschaft angehörten, organisiert wurde. Seitdem besteht mit wenigen zeitlichen Unterbrechungen die Vereinigung Alter Herren zu Frankfurt am Main, die sich mit der Vereinigung der studentischen Verbindungen der Landsmannschaften und Turnerschaften in Deutschland 1951 zum Coburger Convent seit 1953 V.A.CC nannte. Das Gründungsgeschehen und ihr Fortbestand über 100 Jahre hatte 1988 Verbandsbruder Dr. Georg Conrad, Landsmannschaft Preußen Berlin, in seiner damaligen Festrede ausführlich aufgezeichnet und die Entwicklung der Vereinigung detailliert geschildert. (Die Ldm. Altmarkt bestand 1988 bereits seit 10 Jahren nicht mehr!)
25 Jahre später, am 16. November 2013 eröffnete der Vorsitzende der VACC Frankfurt, Vbr. Lutz Tauchert, Landsmannschaft Schottland Tübingen, zusammen mit dem Vorstand, - Vbr. Claus Seufert, Turnerschaft Asciburgia Würzburg , und Vbr.Eberhard Nau, Landsmannschaft Württembergia Stuttgart-Hohenheim - und den Chargierten der Frankfurter CC-Bünde - Turnerschaft Alsatia, Landsmannschaft Frankonia und Landsmannschaft Hercynia - im Haus der Turnerschaft Alsatia den Kommers aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der VACC Frankfurt. Der Kneipsaal mit über 60 Teilnehmern war gut gefüllt, der Vorsitzende konnte weit angereiste Gäste begrüßen. So gab der Vorsitzer des AHCC, Dr. Heinz Weiß -Landsmannschaften Borussia-Stuttgart und Schottland-Tübingen- aus Stuttgart zusammen mit dem VACC-Beauftragten des CC, Vbr. Wolfgang Hinze, -Landsmannschaft Frankonia-Frankfurt- aus Bonn, dem Kommers ebenso die Ehre, wie für die Präsidierende Landsmannschaft Preußen, Berlin, Vbr. Dr. Dieter Hondelmann, und der Vorsitzende der VAV und Vorstand der VACC-Wiesbaden sowie Custos des Archivs des CC Vbr. Professor Dr. Holger Zinn, Landsmannschaft Chattia-Marburg ,der Einladung gefolgt waren.
Zu Beginn seiner Rede bedauerte der Vorsitzende, dass durch die abweisende Haltung der Universität der Kommers nicht wie vor 25 Jahren in ihren Räumen stattfinden könne. Auch die Einladung zur Teilnahme eines Vertreters blieb unbeantwortet. In seiner Begrüßung stellte Vbr. Tauchert heraus, dass es nach wie vor Sinn und Zweck einer VACC ist, im Berufsleben stehende Verbandsbrüder zusammenzuführen. Sie könnten, meist fern von ihrem Bund, studentisches Brauchtum leben und Kontakt zu ihrem Verband halten, besonders an Orten ohne Hochschule und ohne studentische Verbindungen. Mehr als heute war es vor über 125 Jahren selbstverständlich Farbe zu tragen und zu bekennen. Immer aber verbanden die Alten Herren die Freude und den Stolz ein buntes Band zu tragen mit der Erinnerung an ihre lebenslustige und bunte Studentenzeit. Dieses Gefühl der Freude und Lebenslust sollte dieser Kommers mit seinen Reden und studentischen Liedern wieder wecken.
In seiner Festrede "Die VACC von 1888 - 2013 und ihr Verhältnis zur Universität in ihrer Stadt Frankfurt am Main" nahm Vbr. Dr. Kujaw, Teutonia Bonn und Paleomarchia Halle, Gelegenheit nach ausführlicher geschichtlicher Erinnerung des Lebenswegs der VACC Frankfurt, seine Erfahrungen als ihr jahrzehntelanger Vorsitzender und als Angehöriger der Goethe - Universität einzubringen. So zeigte er die Veränderungen der letzten 25 Jahre im Verhältnis zwischen studentischen Verbindungen und der Universität in der Stadt Frankfurt am Main auf. Die VACC Frankfurt sei immerhin rund 26 Jahre älter -- als die Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt selbst. Dr.Kujaw ging auch auf die schwere, belastende Zeit des Dritten Reichs und die Entwicklung nach dem Krieg, insbesondere nach 1960, ein.
In seinem Dank an den Festredner schilderte der Vorsitzende kurz die Veränderungen, die im Umfeld der Verbindungen stattgefunden haben und heute Einfluss auf sie nehmen. Deutlich wurde dabei die Doppelseitigkeit der Entwicklung: Die ebenso erfreuliche wie finanziell belastende Wiedervereinigung Deutschlands als der tiefst greifende Einschnitt in die innerdeutsche Gesellschaftsstruktur zusammen mit den positiven Entwicklungen der Vereinigung Europas mit der auch unter diesem Stichwort zu nennenden Krise des Euro. Diese großen Veränderungen haben Einfluss auf die kleinen Änderungen mit ihren erhöhten Anforderungen in der Arbeitswelt, der Steigerung der Geschwindigkeit des täglichen Lebens durch Elektronik und globalen Wettbewerb, die Zeit und Kraft eines jeden Bürgers binden. In dieser Beschleunigung will die VACC mit Geselligkeit, studentischem Brauchtum und langer freundschaftlicher Verbundenheit Ankerpunkte setzen, die Orientierung, Halt und Zeit zum Nachdenken bieten.
Die sich anschließenden Grußworte haben diese Gedanken aufgenommen. Vbr. Dr. Hondelmann knüpfte als Vertreter der Präsidierenden im CC damit an das Leitthema des Präsidialjahres " In Vielfalt vereint - der Gesellschaft zu dienen" an. Darin ging er auf die Leistungen und das Selbstverständnis der CC Verbindungen in der Gesellschaft ein und rief dazu auf, sich dort wieder viel deutlicher zu zeigen. Dazu sei ein stärkeres soziales Engagement jedes Einzelnen und der Bünde sehr geeignet. Der Zugang zur Universität sei durch Auseinandersetzung der Verbindungen und des Verbandes mit Hochschulpolitik und dem Diskurs mit der Hochschule am Ort zu suchen.
Vbr. Hinze als VACC-Beauftragter im CC machte deutlich, in welcher Weise die studentischen Verbindungen und damit auch die VACC vor Ort ihr gesellschaftliches Leben attraktiver gestalten sollten. Das gelte für die Gegenwart und für künftige Generationen, so dass ihr Verbandsleben zugleich Beispiel und Anreiz zur Teilnahme sein könne.
Vbr. Martin Bracker, Landsmannschaften Normannia, Darmstadt und Hercynia Prag zu Frankfurt am Main, fasste die Grußworte der anwesenden VACCVACC zusammen und wünschte der VACC Frankfurt eine nach innen wie außen starke und geschlossene Darstellung für die Zukunft.
Der Chargierte der gastgebenden Turnerschaft Alsatia, Vbr. Dennis Tomillo, hieß die Anwesenden und damit die VACC Frankfurt im Haus seiner Turnerschaft Alsatia --- willkommen und baute eine Brücke zwischen den Aktiven der örtlichen studentischen Verbindungen zu den Altherrenvereinigungen. Unter dem Blücherzitat " getrennt marschieren und vereint schlagen" zeigte er die gemeinsamen Ziele auf.
Vbr. Tauchert dankte allen Rednern und betonte, dass Verbindungen und VACC nicht sich selbst genug sein dürften. Das Leben in einer pluralistischen Gesellschaft, der Europäischen Gemeinschaft und einer globalen Wirtschaftsordnung bestehe aus Kontakten untereinander und den Informationen und Diskussionen miteinander, Dies fordere von jedem Einzelnen Toleranz in den Grenzen der freiheitlich demokratischen Grundordnung. In diesem Zusammenhang sähen sich die Verbindungen nach wie vor als Teil des bundesweiten Wissenschaftsbetriebes und damit auch als Teil der Frankfurter Universität. „ Als diesen Teil müssen wir uns gemeinsam vor Ort darstellen und zeigen, “ so der Vorsitzende.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands erfüllte sich ein wesentlicher Wunsch des CC für die Entwicklung Deutschlands. Damit wurde ein lange verfolgtes Ziel erreicht. Das zwinge zur Neuorientierung und immer wieder zur Standortbestimmung. Deshalb war es für die VACC Frankfurt Ehre und Freude zugleich, den Vorsitzer des AHCC als Teilnehmer des Kommerses begrüßen zu können. Vbr. Dr. Weiss führte denn auch in seiner Rede zum Thema "Aufgaben und Stellung der VACC im CC“ aus, welche Bedeutung das Verhältnis zwischen Verbindungen und ihren Hochschulen hat. Der CC will bewusst nicht in die örtlichen Gegebenheiten eingreifen und keine Vorgaben machen für die örtliche Hochschulpolitik. So ist es auch in Frankfurt vorrangig Sache der aktiven Bünde nicht locker zu lassen, in dem Bemühen, das Verhältnis zu ihrer Hochschule zu verbessern. Diesen Aufruf hat er mit der Zielvorstellung verbunden, neue Formen zu finden und zugleich traditionelle Werte zu erhalten, um so junge Menschen und künftige Generationen für die Zukunft des CC gewinnen zu können.
Der Vorsitzende dankte besonders Verbandsbruder Dr. Weiß aber auch den anderen ehrenamtlich Tätigen für ihren unermüdlichen Einsatz für den CC und damit für die Verbindungen an den Hochschulen der Bundesrepublik. Die große Zahl der Mitglieder und der Verbindungen und somit der studentischen Strömungen ließen erahnen, welche Bandbreite die Palette der Meinungen zu allen wichtigen Themen des Verbandes im CC umfasse, die im Sinne einer übergreifenden Einheit zusammengefasst werden müssten. Das sei umso schwerer, als der CC politisch und weltanschaulich ungebunden bleiben wolle und sich dennoch mit politischen Fragen auseinandersetzen müsse. „Kein politischer Verband zu sein und gleichzeitig waches Verständnis aller Mitglieder für Geschichte und Politik“ zu erwarten, ist das von Vbr. Dr. Weiß eingeforderte Verständnis in der Zukunft.
Zum Ausklang fasste Vbr. Tauchert den Verlauf des Kommerses mit seinen Reden, Liedern und Diskussionen in denen sich Geschichte und Gegenwart der VACC und des CC mit den Hoffnungen für die Zukunft verbanden, zusammen, indem er die abschließenden Worte des Festredners des Rhein-Main-Kommerzes 2013 in Wiesbaden wiederholte:
"Es muss sich viel ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist!“
Der harmonische, inhaltsvolle Kommers, der in allen Teilnehmern die eingangs erwähnte Erinnerung an ihre eigene Studentenzeit weckte, schloss mit dem kräftigen Gesang der Nationalhymne.